Erste Wahl und 6 Hausmittel bei Mittelohrentzündung und Ohrenschmerzen
Fast jeder kennt das Gefühl von Ohrenschmerzen. Dieser unangenehme, pochende oder sausende Schmerz, der einen aus dem Alltag reißt. Oftmals ist der Grund dafür eine Mittelohrentzündung (Otitis media). Um den Heilungsprozess zu unterstützen, sind naturheilkundliche Arznei- und Hausmittel eine echte Alternative zu rein schmerzlindernden Medikamenten. Insbesondere, wenn Sie als Eltern eine sanftere und natürliche Behandlungsmethode für Ihr Kind suchen.
Doch was gibt es für Hausmittel gegen Ohrenschmerzen bei einer Mittelohrentzündung, welche davon sind empfehlenswert und welche nicht? Was die gängigsten Alternativen zu herkömmlichen Schmerzmitteln sind, erfahren Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze:
Ohrenschmerzen werden oftmals von einer Mittelohrentzündung ausgelöst.
Neben herkömmlichen Medikamenten können jedoch auch naturheilkundliche Arzneimittel und Hausmittel die Symptome lindern und den Heilungsprozess unterstützen.
Die wichtigsten Alternativen zu herkömmlichen Schmerzmitteln erfahren Sie hier!
Hilfe bei Ohrenschmerzen einer Otitis media: Was können Sie tun?
Meist äußert sich eine Mittelohrentzündung durch stechende oder pulsierende Schmerzen im Ohr sowie Ohrensausen. Alles sehr unangenehme Symptome, die möglichst schnell gelindert werden wollen. Doch was hilft gegen Ohrenschmerzen, die von einer Otitis media ausgelöst wurden?
Generell sollten Eltern mit ihrem Kind bei Ohrenschmerzen und dem Verdacht auf eine Mittelohrentzündung immer zum Arzt gehen. Nur dieser kann eine professionelle Diagnose erstellen und die Schmerzen einordnen. Zur Behandlung kommen dann häufig Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Paracetamol oder Ibuprofen. Wenn die Entzündung sich besonders lange hinzieht, beide Ohren betroffen sind oder eitriger Ausfluss auftritt, liegt der Verdacht nahe, dass Bakterien die Erkrankung verursachen. In diesem Fall sind Antibiotika bei einer Mittelohrentzündung erforderlich.
Bei einem milden Krankheitsverlauf der Otitis media sind Antibiotika dagegen nicht notwendig. In einer Vergleichsstudie mit Otovowen konnte gezeigt werden, dass die Dauer der akuten unkomplizierten Mittelohrentzündung dadurch nicht wesentlich verkürzt wird.1 Um den Heilungsprozess des Körpers hingegen zu unterstützen, gibt es viele Möglichkeiten. Neben Medikamenten auf pflanzlicher Basis wie Otovowen haben viele Eltern positive Erfahrungen mit Hausmitteln bei einer Mittelohrentzündung gemacht.
Woran Sie eine Mittelohrentzündung erkennen, erfahren Sie noch einmal in unserem Video:
Die Top 6 der Hausmittel bei einer Mittelohrentzündung?
Bei einer akuten unkomplizierten Mittelohrentzündung sind Hausmittel eine vielgenutzte Möglichkeit, die Beschwerden zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen. Zwar ist deren Wirkungskraft nicht gesichert, allerdings spricht nach Rücksprache mit Ärztin oder Arzt auch nichts dagegen, ein Hausmittel einfach mal auszuprobieren.
Hier die Übersicht der Top 6 Hausmittel bei einer Mittelohrentzündung und was sie bewirken:
Ein Klassiker: Das Zwiebel-Säckchen
1. Das Zwiebel-Säckchen
Man kann hier schon fast von einem Klassiker der bewährten Hausmittel sprechen. Das Zwiebel-Säckchen ist der Klassiker unter den Hausmitteln bei einer Mittelohrentzündung.
Dafür hacken Sie zuerst eine Zwiebel fein und geben danach die Stücke in ein Säckchen aus dünnem Stoff. Dann das Säckchen ein paar Mal fest zusammendrücken, damit der Zwiebelsaft in den Stoff gelangt. Anschließend wärmen Sie das Zwiebel-Säckchen leicht über einem Wasserbad und legen es danach auf das schmerzende Ohr. Fixieren Sie es mithilfe eines Tuchs, einem Stirnbands um den Kopf oder setzen Sie eine Mütze auf.
Alternative: Wenn Sie oder Ihrem Kind der scharfe Zwiebelgeruch widersteht, können Sie auch gekochte und zerstampfte Kartoffeln oder Kamillenblüten verwenden. Diese haben einen ähnlichen Effekt.
2. Wadenwickel gegen das Fieber
Es kann sein, dass eine Mittelohrentzündung von Fieber begleitet wird. In diesem Fall können Wadenwickel helfen, die Temperatur des Körpers zu senken.
Befeuchten Sie dafür zwei Tücher mit kaltem Wasser und wickeln Sie diese anschließend jeweils um eine Wade. Danach einfach zwei trockene Tücher über die nassen wickeln und warten, bis die Wickel die Körpertemperatur angenommen haben. Danach kann die Prozedur wiederholt werden.
Aber: Sie sollten Wadenwickel nur anwenden, wenn das Fieber fällt. Das können Sie an einer Hautrötung, warmen und feuchten Händen und Füßen, Schwitzen und Durst erkennen.
Bewährt gegen Fieber: Wadenwickel
Inhalieren kann schleimlösend wirken
3. Inhalieren mit Wasserdampf
Was sich ebenfalls bewährt hat, ist das Inhalieren von Wasserdampf. Das Einatmen von Dämpfen kann schleimlösend und abschwellend wirken und dadurch die Beschwerden einer Mittelohrentzündung lindern.
Grundsätzlich ist das Inhalieren von heißem Wasserdampf ausreichend. Vorsicht: Beim heißen Topf auf dem Küchentisch besteht Verbrühungsgefahr! Bei Kindern unter 3 Jahren ist vom Inhalieren mit ätherischen Duftstoffen dringend abzuraten.
4. Olivenöl bei Mittelohrentzündung?
Ein weiteres, im Internet verbreitetes Hausmittel gegen Mittelohrentzündung ist die Verwendung von Olivenöl, wovon jedoch dringend abzuraten ist. Dieses soll, leicht erwärmt, in das betroffene Ohr geträufelt werden und den Schmerz lindern. Durch die Flüssigkeit können die Beschwerden bei einem geschädigten Trommelfell jedoch verschlimmert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Keime mit dem Öl ins Ohr gelangen.
Aber: Nach einem Badegang im Chlorwasser kann die schützende Fettschicht des Gehörgangs geschädigt werden. Um diese wieder zu reaktivieren, verwenden Sie am besten Baby-Öl, um die Ohren vorsichtig und leicht einzuölen. Das Baby-Öl darf dabei nicht ins Ohr getropft werden.
Vorsicht mit der Verwendung von Ölen
Infrarotlicht, nur mit Okay vom Arzt
5. Mysterium Infrarotlicht
Vorsicht! Die Verwendung von Rotlicht bei einer Mittelohrentzündung ist unter den Hausmitteln eine zwiespältige Angelegenheit:
Auf der einen Seite wird davon gesprochen, dass Infrarotlicht bei einer Otitis media die Durchblutung im Ohr steigert, wodurch der Stoffwechsel verbessert und der Heilungsprozess unterstützt wird.
Auf der anderen Seite hingegen wird angenommen, dass Rotlicht – sofern es überhaupt ins Mittelohr gelangt – die sich dort befindenden Bakterien erwärmt und ihre Vermehrung beschleunigt. Dieser Prozess würde dann einer Genesung entgegenwirken.
Daher gilt: Falls Sie mit dem Gebrauch von Rotlicht für die Behandlung einer Mittelohrentzündung liebäugeln, unbedingt vorher mit einem Arzt abklären und zudem bei der Behandlung die Augen ausreichend schützen.
6. Salzsocke
Weit weniger umstritten ist die sogenannte Salzsocke. Hierzu benötigen Sie lediglich eine weiße Socke, damit nichts abfärbt, und Meersalz.
Am besten mithilfe eines Trichters Salz in die Socke füllen. Optimale Füllgröße ist die Fläche einer Hand. Anschließend die Socke fest mit einem Doppelknoten verschließen und bei mittlerer Hitze für vier bis sechs Minuten in einer Pfanne erwärmen. Die Socke immer wieder wenden, damit sie nicht zu heiß wird. Bevor die Socke auf das schmerzende Ohr gelegt wird, am besten mit der Handfläche testen, wie warm die Socke ist, um Verbrennungen vorzubeugen.
Alternative: Falls Sie es besitzen, kann für eine gleiche Behandlung auch ein Körnerkissen verwendet werden.
Beachten Sie jedoch, dass Hausmittel ihre Grenzen haben. Sollten sich die Beschwerden nicht bessern oder schlimmer werden, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf!
Salzsocken verteilen angenehme Wärme
FAQ
Was Sie noch interessieren könnte
Ja, kann man. Normalerweise sollten Zwiebel- bzw. auch Kamillen-Säckchen zwei- bis dreimal täglich zur Anwendung kommen.
Zwar gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirkkraft von Zwiebel-Säckchen, jedoch berichten viele Betroffene von einer positiven Wirkung. Ein möglicher Grund hierfür ist die antibakteriellen Wirkung des in der Zwiebel enthaltenen Wirkstoffs Allicin. Die feuchte Wärme hat vermutlich ebenfalls einen positiven Effekt.
Ein Patentrezept für eine schnelle Genesung bei einer Mittelohrentzündung gibt es leider nicht. Um den Heilungsprozess zu unterstützen sollten Sie oder Ihre Kinder jedoch viel trinken, sich ausruhen oder schlafen und die Nase regelmäßig frei machen. Darüber hinaus können Medikamente auf pflanzlicher Basis, wie Otovowen, die Beschwerden lindern und die Genesung ebenfalls vorantreiben.
Wichtig: Beachten Sie, dass keinerlei Öl in das schmerzende Ohr kommen darf, da hierdurch Keime in den Gehörgang gelangen können. Falls allerdings nach einem Gang ins Badewasser die schützende Fettschicht des Gehörgangs durch das enthaltene Chlor geschädigt wurde, kann folgender Tipp helfen: Cremen Sie die Ohren mit etwas Baby-Öl ein, um so den Schutzfilm wieder zu aktivieren.
Ein beliebtes Hausmittel gegen Ohrenschmerzen, die oftmals bei Kindern durch Mittelohrentzündung ausgelöst werden, ist die sogenannte Salzsocke. Wird diese erwärmt und an das Ohr gelegt, kann die davon ausgehende Wärme als schmerzlindernd empfunden werden. Dabei aber immer darauf achten, die Socke nur mäßig zu erwärmen, ums sich nicht zu verbrennen.